NAS Vergleich: Welche Geräte schneiden im Test am besten ab?

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NAS (Network Attached Storage) bieten Firmen und privaten Usern eine hervorragende Möglichkeit, Daten aus verschiedenen Datenquellen zentral digital zu speichern und von diesem Speicherort mit allen vernetzten Endgeräten abzurufen. Der NAS Vergleich informiert über die verschiedenen Modelle.

NAS Vergleich: Welche Funktionen übernehmen die Netzwerkspeicher?

Mit den Netzwerkspeichern kann man auf die Datensätze jederzeit und mit mobilen Endgeräten überall zugreifen. Aus diesem Grund verzeichnen die Hersteller der Netzwerkfestplatten zweistellige Zuwachsraten. Die Geräte sind mittlerweile weit mehr als Datenspeicher und erfüllen in KMU die Aufgaben des Servers.

Die Netzwerkspeicher fungieren als Datei-Server mit Internetanbindung. (#01)

Die Netzwerkspeicher fungieren als Datei-Server mit Internetanbindung. (#01)

NAS-Systeme bieten kleineren Unternehmen wie Architektenbüros oder Handwerksfirmen, für die es bisher zu aufwendig war, einen eigenen Server zu nutzen, neue Möglichkeiten. Die Netzwerkspeicher fungieren als Datei-Server mit Internetanbindung und übernehmen nahezu alle Aufgaben, für die in großen Unternehmen der Server zuständig ist. Bei den modernen Geräten hält sich der Aufwand für die Einrichtung und Konfiguration in Grenzen und bereits nach kurzer Zeit stehen der Firma umfangreiche Funktionen zur Verfügung. Das Angebot an NAS-Servern ist riesig und somit stellt sich die Frage, worauf ein Unternehmen bei der Auswahl außer dem Preis achten sollte.

Mehr als ein Speichermedium: Geräte im NAS Vergleich

NAS-Server bieten für Heim- und Firmennetzwerke die Funktionen, die Dropbox oder Google Drive im Internet anbieten: An ein Netzwerk angebundene Nutzer können zentral Datensätze ablegen und bei Bedarf abrufen. Ein NAS-Gerät ist ein Computer, der über eine oder mehrere Festplatten sowie einen Netzwerkanschluss und ein Betriebssystem verfügt. Das Besondere an einem Netzwerkspeicher ist die Fähigkeit, mit ihm die gespeicherten Datenbestände nicht nur zwischen PCs oder Notebooks auszutauschen, sondern auch über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Sogar das direkte Streamen der Datensätze und die Ausgabe auf einem Smart-TV oder Multimedia-Player ist möglich. Die Netzwerk-Anbindung erfolgt über einen LAN- oder einen WLAN-Anschluss.

Für Unternehmen ist besonders interessant, dass ein innovatives NAS der neuesten Generation nicht nur das eigene Netzwerk versorgen kann, sondern es den Nutzern über eine Internetverbindung ermöglich, von unterwegs über die mobilen Endgeräte auf die Datenbestände zuzugreifen. Das zentrale Speichermedium erleichtert es den Firmen außerdem, Ordnung in das oft vorherrschende Datenchaos zu bringen. Jeden Tag stürmen unzählige Daten auf die Mitarbeiter ein und diese speichern sie zunächst auf den internen Festplatten ihrer PCs. Stoßen die internen Speicher an ihre Kapazitätsgrenzen werden externe Speicherplatten und USB Sticks verwendet und als Ergebnis liegen Datensätze ohne jede nachvollziehbare Ordnung auf unterschiedlichsten Speichern.

Ein NAS-Gerät schafft Ordnung. Jeder Mitarbeiter speichert alle Datensätze ausschließlich dort ab und benötigt auch für den Einsatz unterwegs keinen USB Stick, um beim Kunden eine Präsentation zu halten. Außendienstmitarbeiter loggen sich einfach ins Netzwerk ein und haben jederzeit alle nötigen Datensätze parat.

Moderne NAS übernehmen folgende Funktionen:

  • Zentrale Speicherung aller Daten im Netzwerk
  • Schnellere Datenübertragung durch Direktanschluss von Endgeräten
  • Druckerserver
  • Automatische Backups zur Steigerung der Datensicherheit
  • Integrierte Funktionalität als Web-, FTP- oder Mail-Server
  • Möglichkeit des automatischen Downloads von Daten und Torrents
  • Multimedia-Server
Außendienstmitarbeiter loggen sich einfach ins Netzwerk ein und haben jederzeit alle nötigen Datensätze parat. (#02)

Außendienstmitarbeiter loggen sich einfach ins Netzwerk ein und haben jederzeit alle nötigen Datensätze parat. (#02)

NAS erhöhen die Datensicherheit

Es ist nachvollziehbar, dass mit einer derartig strukturierten Datenspeicherung auch ein wesentlich höheres Maß an Datensicherheit einhergeht. Externe Festplatten und USB Sticks können leicht in falsche Hände geraten. Das NAS-System gewährt nur den autorisierten Mitgliedern des Netzwerks den Zugriff. Hier ist auch der Unterschied zur Datenspeicherung in einer Cloud zu sehen. Das NAS-System bewahrt die Datensätze sicher auf und nicht auf einem Server, der vielleicht in einem Land steht, in dem nur schwache Datenschutzrichtlinien gelten. Spätestens nach dem NSA-Skandal bevorzugen viele Unternehmen die konsequente Datenspeicherung in einem eigenen, kontrollierten Netzwerk.

Worauf sollten Unternehmen beim NAS Vergleich achten?

Die wachsende Datenflut ist eine Tatsache, an der sich Unternehmen beim Vergleich der NAS orientieren sollten. Ein Testbericht dient der übersichtlichen Information über die angebotenen Geräte, ihre Preise sowie die Vor- und Nachteile. Es ist sinnvoll, von vornherein einzuplanen, dass die gewählte Speicherlösung irgendwann an ihre Grenzen stoßen wird. Aus diesem Grund ist die Skalierbarkeit ein wichtiges Entscheidungskriterium.

Die Erweiterbarkeit eines RAID Systems ist begrenzt, da die Parity-Informationen zur Absicherung vor Datenverlusten auf allen Datenträgern verteilt gespeichert werden. Ist die Parity-Struktur einmal fixiert, kann sie nicht ohne weiteres geändert werden. Es ist ebenfalls nicht möglich, eine Festplatte problemlos gegen ein größeres Modell auszutauschen, denn die RAID Konfiguration erfordert meist den Austausch durch identische Modelle.

Bei der Entscheidung für ein NAS-System sollten Unternehmen folgende Kriterien berücksichtigen:

  • Datensicherheit
  • Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit
  • Softwareausstattung
  • Leistungsmerkmale
  • Zukunftsfähigkeit
Die Erweiterbarkeit eines RAID Systems ist begrenzt, da die Parity-Informationen zur Absicherung vor Datenverlusten auf allen Datenträgern verteilt gespeichert werden. (#03)

Die Erweiterbarkeit eines RAID Systems ist begrenzt, da die Parity-Informationen zur Absicherung vor Datenverlusten auf allen Datenträgern verteilt gespeichert werden. (#03)

Datensicherheit hat oberste Priorität

Der Wunsch nach einem hohen Maß an Datensicherheit ist ein wichtiger Grund für die Entscheidung, ein NAS-System anzuschaffen. Damit geht zwar der Zusammenschluss der verschiedenen Festplatten zu einem RAID Verbund einher, das ist jedoch für die Nutzung im Unternehmen nicht ausreichend. Deshalb sollte man beim Vergleich der NAS sicherstellen, dass das Gerät auch über eine Ausfallsicherung wie „Triple Mirror“ verfügt, die bei den Modellen des Herstellers Qnap zur Grundausstattung zählen. Qnap bietet außerdem einen erweiterten Schreibschutz. Bei eventuellen Datenverlusten müssen die Daten durch Snapshots wiederhergestellt werden. Es ist somit wichtig, eine ausreichende Menge an Snapshots vorhalten zu können.

Funktionen wie die Komprimierung und Deduplizierung reduzieren die Menge der Daten erheblich. Es ist darüber hinaus empfehlenswert, die Einstellungen im Bereich Datensicherheit flexibel vornehmen zu können und darauf zu achten, dass keine zu großen Abstände zwischen den Snapshots liegen. Intervalle von fünf Minuten sorgen dafür, dass es nicht zu irreparablem Datenverlust kommen kann.

Der Netzwerkspeicher soll ausfallsicher und hochverfügbar sein

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss der Netzwerkspeicher hinsichtlich aller Komponenten redundant und ausfallsicher konfiguriert sein. Besonders auf das doppelte Vorhandensein des Controllers sollte geachtet werden. Außerdem müssen alle Pfade und auch die technischen Komponenten wie Lüfter und Netzteile redundant ausgelegt sein und sich im Bedarfsfall direkt vor Ort austauschen lassen.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss der Netzwerkspeicher hinsichtlich aller Komponenten redundant und ausfallsicher konfiguriert sein. (#04)

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss der Netzwerkspeicher hinsichtlich aller Komponenten redundant und ausfallsicher konfiguriert sein. (#04)

Welchen Umfang hat die Softwareausstattung?

Die Softwareausstattung wird beim NAS Vergleich im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit, das Betriebs- sowie das Dateisystem beurteilt. Eine benutzerfreundliche Oberfläche ist elementare Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Gebrauch im Unternehmensalltag. Das Betriebssystem sollte auf einer Open-Source-Software basieren, um die Probleme mit proprietären Betriebssystemen zu vermeiden. Das gilt auch für das Dateisystem, bei dem Firmen ebenfalls auf eine quelloffene Basis achten sollten. Integrierte Mechanismen, die eine hohe Datenintegrität sicherstellen, erkennen auch unmerkliche Datenbeschädigungen und warnen rechtzeitig, bevor größere Schäden entstehen.

Über welche Leistungsmerkmale verfügt der Netzwerkspeicher?

Die Schreib-Lese-Geschwindigkeit, die Netzwerkanbindung und auch die Deduplizierung der Datensätze sollten schnell und fehlerlos erfolgen. Deshalb ist es wichtig, dass das NAS im Vergleich mit besonders leistungsfähigen Prozessoren ausgestattet ist. Die renommierten Hersteller wie Synology, Asustor und Qnap verbauen Intel-Xeon-E5-Prozessoren mit mindestens sechs Kernen. Ein weiterer Punkt betrifft die Netzwerkanschlüsse. Ein 10-Gigabit-Ethernet, das redundant ausgelegt ist, ist für ein NAS, das im Unternehmen eingesetzt wird, unverzichtbar. Der Arbeitsspeicher je Controller sollte mindestens 32 Gigabyte betragen und auf 64 Gigabyte erweitert werden können.

Schließlich sollte man die Leistung des NAS bei der Datenübertragung betrachten. Das NAS sollte mindestens 20.000 IOPS beim nicht-sequentiellen Lesen erreichen und 4.000 IOPS beim Schreiben. Diese Werte sollten auch bei einem Transfer von SSD auf HDD oder beim Einschalten der Kompression nicht nennenswert einbrechen.

Die renommierten Hersteller wie Synology, Asustor und Qnap verbauen Intel-Xeon-E5-Prozessoren mit mindestens sechs Kernen. (#05)

Die renommierten Hersteller wie Synology, Asustor und Qnap verbauen Intel-Xeon-E5-Prozessoren mit mindestens sechs Kernen. (#05)

NAS Vergleich: Welche Modelle sind zukunftsfähig?

Bei der Neuanschaffung sollte eine Einsatzdauer von drei bis fünf Jahren vorausgesetzt werden. Bedenkt man, dass davon ausgegangen wird, dass sich die Datenmenge alle zwei Jahre verdoppelt, sind besonders die Bereiche Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit entscheidende Kaufkriterien. Der Test von ChannelPartner stellt fest, dass es wichtig ist, wie viele Festplatten im NAS verbaut werden können und über welche Kapazität diese Speicherplatten verfügen.

Auch die Frage, ob es Erweiterungsgehäuse gibt, die im Bedarfsfall an den Netzwerkspeicher angeschlossen werden können, ist relevant. Die Marktführer Synology und Qnap bieten NAS-Systeme mit fünf bis sieben RAID-Erweiterungsgehäusen an. Des Weiteren ist interessant, wie viel LUNs mit welcher maximalen Größe definiert werden können. Schließlich ist die Zukunftsfähigkeit auch vor dem Hintergrund der Fragen zu beantworten, ob das NAS für eine Virtualisierungsumgebung und das Cloud Computing geeignet ist und auch hinsichtlich der Konnektivität künftigen Anforderungen genügt.

NAS-Server im Vergleich: Viele Geräte erfüllen die Voraussetzungen

In Firmen werden alle wichtigen Dokumente digital gespeichert und sollten dementsprechend auch allen Nutzern zentral zur Verfügung stehen. Moderne NAS-Geräte bieten ein hohes Maß an Datensicherheit, denn durch die Datenspiegelung im RAID-Modus wird die Gefahr des Datenverlustes minimiert. Die Begrenzung des Nutzerkreises auf die autorisierten Mitglieder des Netzwerks verhindert unbefugten Datenzugriff. Sehr vorteilhaft ist die zentrale Datenspeicherung darüber hinaus im Hinblick auf die Organisation des Datenmanagements. Alle Datensätze liegen zentral auf einem Speicher, womit das bedarfsweise Speichern auf einer externen Festplatte oder einem USB Stick entfällt.

Die Begrenzung des Nutzerkreises auf die autorisierten Mitglieder des Netzwerks verhindert unbefugten Datenzugriff. (#06)

Die Begrenzung des Nutzerkreises auf die autorisierten Mitglieder des Netzwerks verhindert unbefugten Datenzugriff. (#06)

Da es mittlerweile ein großes Angebot an leistungsfähigen Netzwerkspeichern gibt, empfiehlt es sich, vor der Anschaffung einen Testbericht zu Rate zu ziehen. Unter den beliebtesten NAS-Servern finden sich in den verschiedenen Vergleichstests immer wieder Modelle der Hersteller Synology und Qnap. Diese bieten leistungsfähige und für künftige Anforderungen gut gerüstete NAS-Server an, mit denen sich kleine und mittlere Unternehmen ohne großen Aufwand ein eigenes Netzwerk einrichten können. Welches Gerät angeschafft werden soll, entscheidet neben dem Funktionsumfang auch der Preis.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: leo_photo, #01: Chaiwat Srijankul, #02: Foxy burrow, #03: slawomir.gawryluk, #04 & #06: Mikhail Starodubov, #05: Hadrian

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