Digital Health 2020: Diese Beispiele smarter Entwicklungen bringen Deutschland voran

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Das Gesundheitssystem ändert sich, was vor allem in 2020 deutlich wird. Digital Health gab es mit all seinen Errungenschaften aber bereits vor Corona. Das sind die aktuellen Trends!

Digital Health wird zum Bestandteil des Gesundheitsvorsorgesystems

Digital Health soll eine Verbindung zwischen verschiedenen Fachbereichen sein: Kombiniert werden hier Gesundheit und Gesundheitsvorsorge mit den modernen Technologien, es geht um die Verknüpfung von Leben und Gesellschaft mit der IT. Dabei werden große Hoffnungen in die Errungenschaften von Digital Health gesetzt.

Digital Health ist

  • bessere Versorgung der Patienten
  • Vermeidung von Wartezeiten
  • Senkung der Gesundheitskosten
  • effizientere Behandlung von Patienten
  • individualisierte Diagnostik
  • maßgeschneiderte Behandlungen und Therapien
  • individuellerer Einsatz von Medikamenten
  • leichtere Messbarkeit und Vergleichbarkeit von Testergebnissen
  • Vermeidung von Fehldiagnosen
Auch wenn Digital Health als Motor des Gesundheitssystems angepriesen wird, konnten sich die neuen Technologien noch bis vor Kurzem kaum behaupten. ( Foto: Shutterstock-_ Akkalak Aiempradit )

Auch wenn Digital Health als Motor des Gesundheitssystems angepriesen wird, konnten sich die neuen Technologien noch bis vor Kurzem kaum behaupten. ( Foto: Shutterstock-_ Akkalak Aiempradit )

Was leistet Digital Health schon jetzt?

Auch wenn Digital Health als Motor des Gesundheitssystems angepriesen wird, konnten sich die neuen Technologien noch bis vor Kurzem kaum behaupten. Anfang 2019 gab die Bertelsmann-Stiftung bekannt, dass Deutschland leider den 16. Platz von 17 Ländern belege, wenn es um die Nutzung digitaler Lösungen für gesundheitliche Zwecke ginge.

Die Ideen waren bis dahin zwar da, wirklich umgesetzt wurden sie aber nicht. Ein Beispiel dafür war das Faxgerät: Während sich alle Welt Sorgen um die Datensicherheit machte, tauschten Ärzte munter Patientendaten per Fax aus. Dabei ist schon seit Jahren bekannt, wie anfällig dieses Medium für Hackerangriffe ist.

Estland, Kanada und Dänemark belegten die ersten drei Ränge in der Studie, laut der Deutschland nach Frankreich und vor Polen dem digitalen Wandel hinterher lief. Doch die ersten Ansätze des Wandels waren schon vor Corona erkennbar.

Innovative Unternehmen treiben Digital Health voran

Aktuell lässt sich die Beurteilung der Fortschritte im Bereich Digital Health in eine Zeit vor Corona und eine während der Pandemie einteilen. Denn: Der digitale Wandel wurde gezwungenermaßen durch Corona vorangetrieben, die Ansätze zu Digital Health endlich besser genutzt bzw. weiterentwickelt.

Bei einem genauen Blick auf die Lage vor Corona zeigt sich, dass einige Player schon längst Fahrt aufgenommen hatten, dass diese aber nun erst bekannter geworden sind. Sie legen eindeutig den Trend für 2020 fest.

Endlich online einen Arzttermin vereinbaren?

Arztpraxen treiben in Deutschland die Digitalisierung voran, da sie nun vermehrt eine Software zur Online-Terminvergabe nutzen. Der Vorteil daran: Wer als Patient hier einen Termin ausmachen möchte, sieht direkt, welche Termine bei welchem Arzt noch verfügbar sind.

Die Terminvereinbarung geht schneller, als wenn in der Praxis angerufen werden muss, was immer öfter nur zu bestimmten Zeiten möglich ist. Patienten vereinbaren so ihren Termin wesentlich schneller und einfacher.

Die Online-Terminvereinbarung ist eine Errungenschaft im Bereich Digital Health, die allen zugutekommt und die sowohl Praxen als auch Patienten entlastet. Wer Fragen dazu hat oder sich zu rechtlichen Regelungen rund um die Terminvereinbarung informieren möchte, kann sich an die Kassenärztliche Bundesvereinigung wenden.

Kontakt
Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR
Herbert-Lewin-Platz 2
10623 Berlin
Telefon: 030 4005-0
Internet: kbv.de

Auch Patienten profitieren davon, denn sie müssen nunmehr nicht in die Praxis fahren, um ihre gesundheitlichen Probleme einem Arzt vorzustellen.  ( Foto: Shutterstock-_Andrew Angelov )

Auch Patienten profitieren davon, denn sie müssen nunmehr nicht in die Praxis fahren, um ihre gesundheitlichen Probleme einem Arzt vorzustellen. ( Foto: Shutterstock-_Andrew Angelov )

Digitale-Versorgung-Gesetz: Video-Sprechstunden & Co. werden gefördert

Das Digitale-Versorgung-Gesetz sieht mehrere Neuerungen vor und es wurde bereits im Dezember 2019, also deutlich vor dem Bekanntwerden von Corona in der Öffentlichkeit, verabschiedet.

Es sieht verschiedene Neuerungen vor, darunter zum Beispiel das Verschreiben von Apps auf Rezept. Ärzte können nun Patienten, die eine App zur Überwachung ihrer Gesundheit oder zur regelmäßigen Einnahme von Medikamenten nutzen, ein Rezept ausstellen.

Die Kosten für die App werden dann von der Krankenversicherung getragen. Letztere ist dank des Gesetzes dazu angehalten, all ihren Versicherten Angebote für die bessere Nutzung digitaler Lösungen zu unterbreiten. Außerdem sollten schon zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes Videosprechstunden gefördert werden, damit die Arztpraxen eine deutliche Entlastung erfahren.

Auch Patienten profitieren davon, denn sie müssen nunmehr nicht in die Praxis fahren, um ihre gesundheitlichen Probleme einem Arzt vorzustellen. Dieser Ansatz wurde in Corona-Zeiten aufgegriffen und viele Ärzte boten nur noch in Fällen, in denen eine körperliche Untersuchung nötig war, eine Praxissprechstunde an.

Weitere Informationen zum Digitale-Versorgung-Gesetz bietet das Bundesgesundheitsministerium.

Kontakt
Dienstsitz Bonn
Rochusstraße 1
53123 Bonn
Telefon: 0228 99441 0

Dienstsitz Berlin
Friedrichstraße 108
11055 Berlin
Telefon: 030 18441 0
Internet: bundesgesundheitsministerium.de

Doch bei BioNTech fragte man sich, wie individuelle Krankheiten denn bitte schön universell behandelbar sein sollten?  ( Foto: Shutterstock-Marcus Krauss)

Doch bei BioNTech fragte man sich, wie individuelle Krankheiten denn bitte schön universell behandelbar sein sollten? ( Foto: Shutterstock-Marcus Krauss)

Individualisierte Medikamente

Auch wenn das Unternehmen BioNTech aus Mainz im Juli 2020 durch die Bekanntgabe umfassend eingeworbener finanzieller Mittel und der Kooperation mit Pfizer zur Herstellung eines Corona-Impfstoffes auf sich aufmerksam machte, so geht es hier doch seit der Gründung des Unternehmens um deutlich mehr. Vorrangig steht die Krebsbehandlung im Fokus, die bislang für alle Patienten gleich aussah.

Doch bei BioNTech fragte man sich, wie individuelle Krankheiten denn bitte schön universell behandelbar sein sollten? Es geht also hier darum, individualisierte Medikamente zu finden, was in Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen und der Nutzung moderner Technologien möglich sein soll.

Maßgeschneiderte Medikamente werden die Forschung weiterhin verändern und den Kampf gegen verschiedene Erkrankungen revolutionieren. Der Patient steht im Mittelpunkt – er und seine persönliche Erkrankung, die dank individualisierter Medikamente besser behandelbar sein soll.

Kontakt
BioNTech
An der Goldgrube 12
55131 Mainz
Deutschland
Telefon: 06131 9084 0
Internet: biontech.de

Video: BioNTech – Revolution der Krebsimmuntherapie

Digital Health Start-ups 2020 so zahlreich wie nie: Digital Demo Day des Digihub Düsseldorf/Rheinland

Digihub Düsseldorf/Rheinland hat es sich zum Ziel gemacht, als Innovationsbeschleuniger zu gelten und so die Region zu unterstützen. Es geht vor allem um den Bereich Digital Health, in dem die Gründer noch besser unterstützt werden sollen.

Bereits seit Ende 2016 gehört Digihub zu den sechs DWNRW-Hubs, die jeweils ein Zentrum für die digitale Wirtschaft des Bundeslandes darstellen. Etwa 45 Partner aus der Region arbeiten hier zusammen, wobei es vorrangig darum geht, Industrie und Mittelstand, Hochschulen und Start-ups zu verbinden.

Außerdem werden verschiedene Veranstaltungen organisiert, darunter der Digital Demo Day, auf dem verschiedene Lösungen für Digital Health präsentiert wurden. Übrigens schon vor Corona. Seither ist die Nachfrage nach digitalen Lösungen noch einmal stark angestiegen.

Kontakt
Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland GmbH
Speditionsstraße 15 A
40221 Düsseldorf
Telefon: 0211 56189889
Internet: digihub.de

Dank der Pandemie geht es Meditations-Apps so gut wie noch nie, wobei es fraglich ist, ob das höhere Gesundheitsbewusstsein der Menschen oder deren Langeweile zu Hause eine Rolle spielt.  ( Foto: Shutterstock-Syda Productions )

Dank der Pandemie geht es Meditations-Apps so gut wie noch nie, wobei es fraglich ist, ob das höhere Gesundheitsbewusstsein der Menschen oder deren Langeweile zu Hause eine Rolle spielt. ( Foto: Shutterstock-Syda Productions )

Health-Apps: Berliner Start-up Meditopia sammelt Kapital

Das Start-up Meditopia aus Berlin und Istanbul sammelte jüngst 15 Millionen US-Dollar von Investoren ein, wobei Creandum und Highlands Europe als Risikokapitalunternehmen führend waren. Nach dieser Series-A-Finanzierungsrunde beläuft sich die Gesamtfinanzierung auf mehr als 18 Millionen US-Dollar.

Das Unternehmen bietet eine App an, die in mehr als 75 Ländern genutzt wird und die mittlerweile in zehn Sprachen verfügbar ist. Es geht hier um eine Meditations-App, die bereits vor Corona angeboten wurde, die aber durch die Pandemie noch deutlich besser läuft.

Mittlerweile zählt Meditopia zu den am dritthäufigsten geladenen Apps und ein Umkehrtrend ist bislang nicht erkennbar. Allerdings ist auch der Weg nach oben noch weit, denn die am häufigsten heruntergeladene App des Start-ups Calm aus den USA brachte schon 143 Millionen US-Dollar von Investoren ein.

Noch besser erging es Headspace, ebenfalls ein Start-up aus den USA: 216 Millionen US-Dollar wurden hier eingesammelt.

Dank der Pandemie geht es Meditations-Apps so gut wie noch nie, wobei es fraglich ist, ob das höhere Gesundheitsbewusstsein der Menschen oder deren Langeweile zu Hause eine Rolle spielt.

Wer mehr wissen möchte, schaut sich am besten auf www.meditopia.com um. Eine Post- oder Besucheradresse ist auf der Internetseite allerdings nicht angegeben.

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