Die Hundefutter-Industrie zwischen Geldgier und Panikmache

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Für den besten Freund des Menschen nur das beste Futter – doch Hundehalter sind irritiert und stellen sich die Frage, wie genau sie dieses Futter erkennen sollen, wenn ständig negative Schlagzeilen auftauchen. Doch was ist wirklich dran an den Berichten?

Plastik & Co. im Hundefutter – Panikmache oder Tatsache?

Wenn es um die eigenen Vierbeiner geht, dann ist der Mensch sehr empfindlich. Viele Tierhalter machen sich Gedanken darüber, wie sie ihren Hund möglichst artgerecht füttern können. An erster Stelle kommt hier natürlich das Barfen. Die Ernährung auf der Basis von frischem Fleisch hat in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gefunden. Die Idee dahinter ist gut, der Aufwand und die Kosten jedoch nicht immer tragbar. Aus genau diesem Grund muss eine Alternative her und hier lohnt sich der Blick auf die ganzen Hersteller, die mit einem guten Hundefutter werben. Dabei ist es ganz egal, ob man Trockenfutter oder Nassfutter sucht – die Auswahl ist groß und die Unsicherheit wächst weiter.

Ein Test zur Problematik mit dem Plastik

Wir haben hier eine Reihe von Fotos zusammengetragen. Können Sie unterscheiden, welche Fotos nachgestellt – also Fake-Fotos von Plastik im Hundefutter – sind?

Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

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Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

Echte Fotos oder Fake-Fotos von Plastik in Platinum, Rinti und anderem Hundefutter?

Während Hundehalter den Vierbeinern früher einfach die Reste vom Mittagstisch gegeben haben, weiß man heute, dass dies für die Ernährung des Hundes nicht gerade die beste Variante ist. Fettige und gewürzte Speisen werden nicht gut vertragen und können den Verdauungsapparat des Tieres nachhaltig beeinflussen. Die zweite Variante in vergangenen Zeiten war es, in den Supermarkt zu gehen und hier Futter zu kaufen. Das Hundetrockenfutter verschiedener Hersteller geriet jedoch immer mehr in Verruf, da es hieß, hier sind große Teile Getreide und Reste von Tieren enthalten, der Anteil an Fleisch dagegen jedoch nur verschwinden gering. Diese Gerüchte, dass unter anderem beispielsweise die Füße von Hühnern gemahlen und in das Futter gegeben werden, halten sich bis heute und konnten noch nicht einmal gänzlich widerlegt werden. Die Unsicherheit der Hundehalter wuchs an und die Suche nach gutem Hundefutter nahm zu.

Heute können Halter genau erfahren, was in dem Futter enthalten ist, wenn sie sich die Mühe machen und schauen, was auf den Produkten aufgelistet wird. Aber auch wenn immer mehr Anbieter, wie Platinum, Rinti und Wolfsblut sehr detailliert darstellen, woraus sich das Futter zusammensetzt, braucht es oft nur eine schlechte Nachricht und schon stehen die Hundehalter wieder vor der Frage, was sie noch glauben können.

Die Problematik mit dem Plastik – lange her doch nie verjährt

Das beste Beispiel für einen angegriffenen Ruf ist ein Fall aus dem Jahr 2007. Zur damaligen Zeit wurde in einer Dose Hundefutter Plastik gefunden, wie wir auch hier schon berichtet haben. Als vor gut 10 Jahren ein Teil Plastik im Futter gefunden wurde, hat der Hersteller sofort reagiert. Statt damit jedoch den eigenen Ruf wieder zu glätten und den Kunden zu zeigen, dass man deren Belange ernst nimmt, muss sich Platinum bis heute die Vorwürfe anhören, obwohl es anschließend nie wieder einen Fall gar. Nicht nur bei uns, auch hier war dies schon Thema und zeigt deutlich, wie stark die Medien sich mit dem Thema beschäftigt haben. Tatsächlich ist es in der heutigen Zeit gar nicht so einfach nachzuverfolgen, wo ein Gerücht seinen Ursprung hat und was am Ende auch wirklich stimmt. Natürlich ist es eine nachgewiesene Tatsache, dass einmal im Jahr 2007 Plastik gefunden wurde. Nun handelte es sich damals um eine Zeit, zu der das Internet bereits zu einer festen Institution geworden war und wie jeder weiß, vergisst das Internet nicht. Immer wieder tauchen die Meldungen auf. Für die Leser wirkt dies wie eine neue Meldung mit einem aktuellen Charakter. Dass viele der Nachrichten schon lange in der Vergangenheit liegen, gerät in den Hintergrund.

Gerade für die Unternehmen selbst stellt dies ein großes Problem dar. Sie haben mit den sich haltenden Informationen und daraus entstandenen Gerüchten zu kämpfen und dem nichts entgegenzusetzen. Selbst dann, wenn mehrere Jahre lang viele zufriedene Kunden für das Unternehmen sprechen, bleiben die negativen Informationen immer wie ein Grauschleier über dem Ruf.

Tierfutter als Geschäft – die Ausnutzung von Tierbesitzern

Aber auch wenn viele Gerüchte im Umlauf sind, die den großen und kleineren Herstellern und Unternehmen Schaden zufügen können, so sollte nicht aus dem Blick verloren werden, dass sich die Industrie rund um das Tierfutter in den letzten Jahrzehnten zu einem erfolgreichen Feld für Hersteller und Anbieter entwickelt hat. Dieser Bereich ist fast schon vergleichbar mit den Produkten rund um das Kind. Kinder und Haustiere liegen den Deutschen am Herzen und sie sind bereit, für gute Produkte auch viel Geld in die Hand zu nehmen. Für die Wirtschaft ist dies natürlich ein interessantes Feld. Legen wir den Fokus weiter auf die Hundebesitzer, dann zeigt sich dies an verschiedenen Stellen, wie auch der Beitrag von Netzfrauen beweist.

Werfen wir einmal einen Blick auf das klassische Tierfutter, das in vielen Regalen der Supermärkte zu finden ist. Häufig setzt sich dieses vor allem aus Fleischsorten zusammen, die der 3. Kategorie angehören. Diese Schlachtkörperteile dürfen für Lebensmittel, die für Menschen gedacht sind, nicht verarbeitet werden. Doch wohin damit? Sie gelangen in das Tierfutter und werden ein wenig mit Getreide und Flüssigkeit angereichert, um attraktiv zu wirken. Die Hundebesitzer nehmen, im Glauben für den Welpen oder auch den Senior gutes Futter zu kaufen, viel Geld in die Hand. Günstiger wäre es, Fleisch aus der Kühltheke zu kaufen und dies an den Vierbeiner zu verfüttern. Neben der Kostenersparnis wäre dies auch noch die gesündere Variante für den Hund.

Das große Geschäft mit dem Hundefutter – der Blick hinter die Kulissen

In Bezug auf das Hundefutter gibt es einige Hersteller, die einen besonders großen Anteil am Markt besitzen. Dazu gehört auch Nestlé. Der Konzern, der in erster Linie durch seine Produkte für Menschen bekannt geworden ist, mischt beim Tierfutter stark mit. Sowohl Trockenfutter als auch Nassfutter werden durch Nestlé angeboten und füllen die Kassen. Da dies jedoch kaum in der Presse publik wird, braucht sich der Konzern keine Sorgen über schlechte Umsätze machen – ganz im Gegenteil zu Platinum. Selbst Vorwürfe in Bezug auf Sklaverei bei der Herstellung von Katzenfutter konnten dem Konzern nur geringfügig schaden. Das Problem dabei ist auch, dass viele Tierbesitzer gar nicht wissen, welcher Konzern hinter dem Hundefutter steht, das sie kaufen. Genau an dieser Stelle ist es jedoch wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen und sich zu informieren.

Getreideanteile in Hundefutter – die falsche Zusammensetzung ist schlecht für den Vierbeiner

Stumpfes Fell, eine ungesunde Verdauung und Unlust in Bezug auf die Bewegung sind bei Hunden heute keine Seltenheit. Eigentlich verwunderlich wen man bedenkt, wie gut es den Vierbeinern geben müsste. Es gibt spezielles Welpenfutter und Hundefutter für Senioren. Schon Welpen werden mit Produkten versorgt, die ihnen dabei helfen sollen, groß und stark zu werden. Das Hundetrockenfutter und das Nassfutter sehen im Napf angerichtet besonders attraktiv aus. Dabei wird jedoch vergessen, dass viele Hersteller noch immer Getreide als Füllstoff nutzen. Auf den ersten Blick mag es gut klingen, wenn auf den Dosen zu lesen ist, dass sich in dem Hundefutter Getreide befindet. Doch wer rational denkt der wird schnell feststellen, dass dies für einen Hund keinen Sinn macht.

Werfen wir dafür einen Blick auf die Vorfahren des Hundes. Der Wolf jagt in freier Wildbahn andere Tiere. Er verspeist das Fleisch und über die Aufnahme des Magens auch Früchte und Kräuter. Damit erhält er alles, was er braucht. Der Wolf würde jedoch weder Mais, noch anderes Getreide zu sich nehmen, weil es keinen Nutzen für ihn hat. Für die Futtermittelindustrie hat es dagegen einen sehr großen Nutzen, denn Getreide agiert als Füllstoff und sorgt dafür, dass nicht zu viel Fleisch verarbeitet werden muss. Fleisch ist teuer und minimiert die Gewinnspanne für die Konzerne. Also wird auf Getreide zurückgegriffen. So lange die Hundehalter sich nicht bewusst machen, dass der Vierbeiner diese Füllstoffe nicht braucht, profitieren die Hersteller weiter von hohen Preisen für minderwertiges Futter.

Hundefutter im Test – die Ergebnisse schockieren

Dass die Profitsucht immer neue Blüten treibt, zeigen auch immer wieder die Testergebnisse von großen Testern, wie von Öko-Test. So wurden Anfang des Jahres 2017 Öko-Hundefutter getestet. Die Ergebnisse sind erschreckend. Nur ein Produkt konnte komplett überzeugen, alle anderen Produkte wiesen einen Mangel an Vitaminen auf. Erhält der Hund jedoch über das Futter nicht die Vitamine, die sein Körper braucht, weil er diese nicht selbst herstellen kann, wird die Bildung von Krankheiten begünstigt. Dazu kommt, dass das Fell an Glanz verliert und verschiedene Symptome das Wohlbefinden des Hundes negativ beeinflussen.

Aber: Wie Stiftung Warentest im Jahr 2015 mit einem Produkttest verschiedener Feuchtfutter nachwies, muss gutes Hundefutter scheinbar nicht teuer sein. Denn hier schnitten erstaunlich viele Angebote von Discountern gut ab. Gleiches gilt für einen Test aus dem Jahr 2016, wo es um Trockenfutter ging.

Doch auch hier sollten Hundebesitzer vorsichtig sein. So wird oft lediglich getestet, ob die angegebenen Inhaltsstoffe wirklich vorhanden sind. Wie sich jedoch ein Tierfutter, das über tierische Nebenerzeugnisse und einen hohen Anteil an Getreide verfügt, auf das Tier auswirkt, kommt dabei nicht zur Sprache. Da ist es kaum verwunderlich, dass Hundebesitzer den Testergebnissen nur wenig abgewinnen konnten und in zahlreichen Kommentaren auf die Schädlichkeit von Getreide hingewiesen haben.

An Haustieren verdienen: Die Auswirkungen

Es lässt sich kaum leugnen, dass die Wirtschaft von dem Interesse der Hundebesitzer, ihren Tieren ein schönes Leben zu bereiten, profitiert. Dies zeigt sich nicht nur bei Hundefutter. Bereits beim Kauf des Hundes beginnt das Geschäft. Wer sich für ein reinrassiges Tier vom Züchter interessiert, der muss schnell einen vierstelligen Betrag in die Hand nehmen, um das neue Familienmitglied erst einmal in den eigenen Reihen begrüßen zu dürfen. Ist es dann soweit, geben sich Hundebesitzer die Klinke in die Hand, wenn es um Tierpsychologen, Fellpfleger und Hundetrainer geht. Für den Vierbeiner nur das Beste und der Preis ist (fast) egal. Das machen sich viele Anbieter zunutze und heben die Preise an.

Gleiches gilt für die Betreuung durch den Tierarzt. Neben den regelmäßigen Untersuchungen sowie den notwenigen Impfungen, haben Tierbesitzer heute die Möglichkeit, ihren Hund von Geburt an bis zum Tod erstklassig medizinisch zu versorgen – zu einem hohen Preis. Und nicht nur das: Immer mehr Tierärzte betreiben Cross-Selling und arbeiten mit bestimmten Anbietern von Hundefutter zusammen. Da werden in der Praxis Futtermarken empfohlen, die den Vierbeiner gesund bleiben lassen. Hundebesitzer sollten sich jedoch nicht überrumpeln lassen sondern darauf achten, dass sie ihr Hundefutter von einem Anbieter beziehen, der Wert auf eine natürliche und gesunde Zusammenstellung legt.

Auflösung zu unserem Test zur Problematik mit dem Plastik

Wie haben Sie entschieden? War eines der Fotos echt? Gar alle? Ich will es Ihnen verraten: Keine der Fotos ist echt. Allesamt sind die Fotos gestellt. Die Plastik-Stücke sind kleine Drahtstücke, die wir ohne große Akrobatik einfach in Hundefutter eines beliebigen, aber hier nicht zu nennenden Herstellers gesteckt haben. Die Fotos haben das Look and Feel der üblichen, oft in Online-Foren anzutreffenden „Beweisfotos“ von fündigen Hundehaltern. Das Fotoshooting dauerte kaum eine Viertelstunde.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

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