Tierfutter – ein Milliardengeschäft

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Haustiere: Ohne sie können sich viele Menschen ein Leben gar nicht vorstellen. Und ohne sie würde ein wichtiger wirtschaftlicher Zweig wegbrechen. Genauer gesagt sogar ein Milliardengeschäft, denn ihren vierbeinigen Liebling lassen sich die Deutschen etwas kosten. Rund vier Milliarden Euro sind es, die pro Jahr für Tierfutter und Ausstattung über den Ladentisch gehen.

Hochwertige Speisen für Hund und Katz

In Deutschland gibt es rund 6,9 Millionen Hunde und ca. 11,5 Millionen Katzen. Natürlich wollen diese auch gefüttert werden! Die Zeiten aber, in denen sie nur mit den Resten des Mittagessens von Herrchen und Frauchen abgespeist wurden, sind längst vorbei. Heute darf es Paté vom Huhn sein, Wild mit Rosmarinsoße und Ente mit Feigen. Die Zusammensetzung eines Tierfutters hört sich beinahe an wie eine Speisekarte aus einem Nobelrestaurant. Ob die Tiere wirklich die geschmacklichen Unterschiede herauskennen oder ob mit den klangvollen Namen nicht eher die Bedürfnisse des Tierhalters, der nur das Beste für seinen haarigen Schatz will, bedacht werden, sei einmal dahingestellt. Dabei sind sogar Billiganbieter inzwischen auf den Zug aufgesprungen und so klingen selbst die Futterangebote der Supermarkthersteller wie das Speiseangebot eines Spitzenrestaurants. Die Menschen möchten ihre Tiere so hochwertig wie möglich ernähren.

Da sie aber weder die Zeit zur Zubereitung des Tierfutters haben noch sich wirklich mit Schlachtabfällen oder gar der Eigenschlachtung zur Verwertung als Tierfutter auseinandersetzen wollen, erwarten sie von der Tierfutterindustrie nur das Beste. Sicherlich ist den meisten Tierhaltern bewusst, dass sich in den Dosen und Trockenfuttertüten nicht das Fleisch befindet, welches unter ähnlichem Namen im Fünf-Sterne-Restaurant serviert wird. Aber es darf doch bitte so klingen und muss auch nicht billig zu kaufen sein. Insofern ergibt sich für ein Unternehmen ein interessanter Marketingansatz. So brummt das Geschäft für die Verkäufer und Hersteller von Tiernahrung. Selbst Onlineshops wie Pets Premium, die sich nur auf den Vertrieb von Qualitätsmarken für Tierfutter und Ausstattung spezialisiert haben, können sich über regen Zuspruch freuen. Hund und Katze sind den Besitzern lieb und teuer und so darf auch alles, was für die Vierbeiner gedacht ist, ruhig etwas mehr kosten. Die „Geiz ist geil“-Mentalität hat vor Tierhaltern scheinbar Halt gemacht.

In Deutschland gibt es rund 6,9 Millionen Hunde und ca. 11,5 Millionen Katzen. Natürlich wollen diese auch gefüttert werden! Die Zeiten aber, in denen sie nur mit den Resten des Mittagessens von Herrchen und Frauchen abgespeist wurden, sind längst vorbei. Heute darf es Paté vom Huhn sein, Wild mit Rosmarinsoße und Ente mit Feigen. (#01)

In Deutschland gibt es rund 6,9 Millionen Hunde und ca. 11,5 Millionen Katzen. Natürlich wollen diese auch gefüttert werden! Die Zeiten aber, in denen sie nur mit den Resten des Mittagessens von Herrchen und Frauchen abgespeist wurden, sind längst vorbei. Heute darf es Paté vom Huhn sein, Wild mit Rosmarinsoße und Ente mit Feigen. (#01)

Rieseneinnahmen für Onlineshops

Onlineshops wie Zooplus oder Fressnapf gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Premium-Shops bilden noch die Ausnahme, weitaus mehr Anbieter haben sich auf eine breite Palette von Produkten und Herstellern gegeben. Dennoch scheint das trotz der riesigen Konkurrenz ein guter Markt zu sein, auf dem auch neue Unternehmen bestehen können. Wichtig ist dabei immer nur, dass eine Marktnische gefunden wird, wie das eben bei einigen Premium-Anbietern der Fall ist. Schaut man sich einmal die Zahlen an, wird verständlich, warum der Handel mit Produkten für Haustiere derart lukrativ ist. Ein Beispiel liefert der nach eigenen Angaben führende Anbieter für Tierprodukte bzw. Heimtierausstattung Zooplus. Dieser nahm im ersten Halbjahr des Jahres 2014 rund 257 Millionen Euro ein. Eine ansehnliche Summe, die aber noch mehr Bedeutung bekommt, wenn berücksichtigt wird, dass sie um etwa 29 Prozent höher liegt als im Vorjahr. Das bedeutet, dass der Markt immer noch ein Wachstumsmarkt ist, an dem vor allem Hunde- und Katzenfutter beteiligt sind.

Verschiedene Onlineshops haben ihre Nische gefunden. Da gibt es auf der einen Seite die Shops, die alles anbieten und von Tierfutter über Ausstattung bis hin zur Aquaristik sämtliche Produkte führen. Dann gibt es Shops, die sich zum Beispiel auf den Vertrieb von Kauartikeln aus ökologischer Produktion spezialisiert haben. Es gibt Shops, die alles für das Barfen vertreiben und solche, sich nur auf Premiummarken und deren Vertrieb gegeben haben. Augenscheinlich ist es aber vor allem das Tierfutter, welches das Milliardengeschäft ausmacht. Viele Tierhalter fühlen sich gut, wenn sie ihr Haustier verwöhnen können. Da ein Leckerli, weil es eine Übung gut ausgeführt hat, dort ein Häppchen, weil das arme Tier den ganzen Tag über allein bleiben musste. Ein perfekter Ansatz für die Tierfutterindustrie, um den Umsatz nach oben tendieren zu lassen.

Gerade die Halter von Katzen können ein Lied davon singen, wie schwer es ist, das passende Futter für das Haustier zu finden. Das Tier hat Hunger – aber gerade das Futter, welches so liebevoll im Napf drapiert wurde, trifft nun eben nicht den Geschmack des Stubentigers. (#02)

Gerade die Halter von Katzen können ein Lied davon singen, wie schwer es ist, das passende Futter für das Haustier zu finden. Das Tier hat Hunger – aber gerade das Futter, welches so liebevoll im Napf drapiert wurde, trifft nun eben nicht den Geschmack des Stubentigers. (#02)

Katzenhalter als Geldgeber

Gerade die Halter von Katzen können ein Lied davon singen, wie schwer es ist, das passende Futter für das Haustier zu finden. Das Tier hat Hunger – aber gerade das Futter, welches so liebevoll im Napf drapiert wurde, trifft nun eben nicht den Geschmack des Stubentigers. Also muss eine andere Marke ausprobiert werden, natürlich die wieder etwas teurere. Vielleicht ist am günstigen Futter etwas nicht gut? Tierhalter machen sich gern zu viele Gedanken über die Qualität des Futters, berücksichtigen dabei aber nicht, dass das Tier einfach von Natur aus wählerisch wird, wenn es gut ernährt ist. Die Industrie freut sich und die Umsätze der Futtermittelhersteller steigen.

Die Zahlen belegen das: Im Jahr 2013 haben die Besitzer von Katzen etwa 1,5 Milliarden Euro für das Futter ausgegeben – das waren 300 Millionen mehr, als Hundehalter ausgegeben haben. Was natürlich auch an der Zahl der jeweiligen Haustierart liegt und daran, dass Hunde weitaus einfachere Feinschmecker sind als Katzen. Kleinsäuger folgen erst auf dem dritten Platz, für sie gaben die Besitzer nur 124 Millionen aus. Meerschweinchen, Kaninchen und Maus haben damit einen weniger hohen Stellenwert – Katzen sind eben immer noch die Lieblingstiere der Deutschen. Sie sind Familientiere, die überall dabei sind – Kleinsäuger hingegen müssen in ihren Käfigen bleiben und werden insgesamt deutlich weniger verwöhnt. Singles sehen Katzen und Hunde als Familienersatz und Platzhalter, bis ein Partner kommt – dieser Platzhalter muss verwöhnt werden.

Tierhalter neigen dazu, immer mehr Geld für spezielle Futtersorten und Futtermittelzusätze auszugeben. Doch das ist nicht nötig, wie Stiftung Warentest herausgefunden hat. (#03)

Tierhalter neigen dazu, immer mehr Geld für spezielle Futtersorten und Futtermittelzusätze auszugeben. Doch das ist nicht nötig, wie Stiftung Warentest herausgefunden hat. (#03)

Ist teuer gleich gut?

Tierhalter neigen dazu, immer mehr Geld für spezielle Futtersorten und Futtermittelzusätze auszugeben. Doch das ist nicht nötig, wie Stiftung Warentest herausgefunden hat. Billige Produkte können ein Tier zum Teil sogar besser ernähren, weil weniger künstliche Zusatzstoffe enthalten sind. Warum sich diese günstigen Futtermittel dennoch nicht durchsetzen können, ist ein wenig unklar. In den meisten Bereichen wollen die Menschen sparen – nur bei ihren Tieren nicht. Sie haben ein schlechtes Gewissen, weil das Tier „nur“ das günstige Futter aus dem Supermarkt bekommt.

Die Inhaltsstoffe bleiben demzufolge häufig unberücksichtigt, es wird eher auf Marke, Aufmachung und Preis geschaut. Sind diese drei Punkte gut, wird zugegriffen. Unverständlich, aber für die Tierfutterindustrie gut zu nutzen, kann doch hier die Marketingabteilung ansetzen und neue Futtersorten entsprechend bewerben. Hier gilt der alte Spruch „Weniger ist mehr“ nicht, denn eine aufwendige Aufmachung der Dosen und Futterkartons lässt das Geld der Tierbesitzer schneller fließen.


BIldnachweis:©Shutterstock-Titelbild:WilleeCole Photography   -#01: _ xavier gallego morell -#02: goodluz  -#03: _ MaraZe

Keine Kommentare

  1. Christine Henze am

    Tja, alles gut und schön, wenn auch eine einzige Geschäftemacherei!
    Eigentlich ein Armutszeugnis, wenn man an die vielen streunenden Hunde und Katzen denkt, die von freiwilligen, engagierten, aktiven Menschen tagtäglich versorgt werden und das Futter für die Tiere teuer bezahlen müssen…
    Da sollte doch von den aufgeführten Futtermittelherstellern ein Entgegenkommen möglich sein, aber man erreicht ja niemanden von der Geschäftsleitung und wenn ja, hagelt es Absagen ….. Traurig aber wahr!!!

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