Gewässerschutzbeauftragter: Ausbildung & Fortbildung

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Wenn ein Unternehmen täglich mehr als 750 Kubikmeter Wasser in das öffentliche Kanalnetz einleitet, muss dieses einen Gewässerschutzbeauftragten oder eine Gewässerschutzbeauftragte haben. Zusätzlich kann auch von Amts wegen ein Gewässerschutzbeauftragter zugeordnet werden, wenn beispielsweise die Abwässer eine hohe Kontamination mit Schadstoffen aufweisen.

Gewässerschutzbeauftragter: trägt hohe Verantwortung im Unternehmen

Der Gewässerschutzbeauftragte hat dafür Sorge zu tragen, das in dem jeweiligen Unternehmen die Abwässer auf geeignete Weise behandelt und entsorgt werden und dass das Umweltrecht Beachtung findet. Zu den weiteren Aufgaben des Gewässerschutzbeauftragten zählt weiterhin die Schulung der Mitarbeiter und auch die Überwachung dieser in Hinsicht auf die Umsetzung der durch die Schulung vermittelten Maßnahmen. Gewässerschutzbeauftragte haben in einem Unternehmen eine hohe Verantwortung. Sollte etwas schief gehen, Ausbildung zum Gewässerschutzbeauftragten

Die Ausbildung zum Gewässerschutzbeauftragten ist im Wasserhaushaltsgesetz §§ 64 bis 66 geregelt. In der Regel dauert die Ausbildung zum Gewässerschutzbeauftragten vier oder fünf Tage. Dies variiert je nach dem Anbieter der Schulung. Die Schwerpunkte der Schulung für Gewässerschutzbeauftragte gliedern sich wie folgt auf:

Einleitung von Abwässern

Hier wird besonderer Wert auf die Einhaltung der wasserrechtlichen Anforderungen des Paragraphen 7a des Wasserhaushaltsgesetzes gelegt. Aber auch die Indirekteinleiterverordnungen der Länder (VGS) wird detailliert behandelt und ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung für Gewässerschutzbeauftragte. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Teilgebietes ist die Abwasserreinigung insgesamt, wozu auch das Entsorgen beziehungsweise Wiederverwerten der Klärrückstände gehört.
Des Weiteren kommen die Wissensvermittlung über Abwasseranlagen, Anforderungen im Wasserrecht, die Wasserrahmenrichtlinie und die IVU-Richtlinie zur Sprache. Ebenso lernt der Gewässerschutzbeauftragte hier wie Gewässerschutz-Alarmpläne funktionieren und auch verwaltungsrechtliche Regelungen.

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

Hier werden die technischen Grundlagen über den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen erklärt und es wird dem Gewässerschutzbeauftragten entsprechendes Fachwissen vermittelt. Hierzu zählt vor allem die für die Klärung der Abwässer eingesetzte Technik. Auch die Anforderungen an LAU- und HBV-Anlagen, werden dem Gewässerschutzbeauftragten in diesem Teil der Ausbildung vermittelt. Dieses Wissen wird von der Wasserbehörde vorausgesetzt und ist elementarer Bestandteil der Arbeit der Gewässerschutzbeauftragten.

Weitere Schwerpunkte der Ausbildung zum Gewässerschutzbeauftragten sind haftungsrechtliche Fragen, Verantwortlichkeiten und die Pflichten der Betreiber bei der Lagerung von wassergefährdenden Stoffen.

Weiterbildung der Gewässerschutzbeauftragten

Der Gewässerschutzbeauftragte in einem Unternehmen ist gesetzlich dazu verpflichtet in regelmäßigen Abständen sein Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Vom Gesetzgeber wird eine Wiederholungsfrequenz von zwei Jahren gefordert. Fachleute sprechen sich jedoch aufgrund der sich ständig ändernden Anforderungen an einen Gewässerschutzbeauftragten, für eine jährliche Wiederholung von Fortbildungskursen aus. Hier sind besonders die sich permanent ändernden Auflagen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) gemeint. Zusätzlich zu der Teilnahme an den eben genannten Kursen, wird auch die regelmäßige Teilnahme an Fachtagungen und Kongressen empfohlen um einen Austausch mit anderen Gewässerschutzbeauftragten zu ermöglichen. Dies ist besonders dann sehr nützlich wenn die Anforderungen im eigenen Unternehmen deckungsgleich mit denen in anderen Unternehmen sind.

Auch die regelmäßige Lektüre entsprechender Fachbücher wird für Gewässerschutzbeauftragte empfohlen um immer über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Bereich auf dem Laufendem zu bleiben.


Bildnachweis: © morguefile.com – justcola

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