Kunststoffhersteller Covestro fährt Rekordergebnis ein

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Der Leverkusener Kunststoffhersteller Covestro hatte sich erst vor einem Jahr von Bayer abgespalten und kann bereits in seinem ersten Jahr ein Rekordergebnis einfahren. Der Betriebsgewinn erhöhte sich im Jahr 2016 auf 2 Milliarden €, was 23 % mehr war – damit wurde die eigene Ergebnisprognose, die noch im Herbst angehoben wurde, übertroffen.

Covestro Konkurrenz BASF hat Kapazitätsprobleme

Der Grund für den deutlichen Anstieg liegt gemäß dem Covestro Finanzchef Frank Lutz an den Engpässen der Konkurrenten BASF aus Deutschland und Wanhua aus China. Gemäß eigenen Angaben wird auch das erste Quartal 2017 gut aussehen.

Aktuell gebe es eine größere Nachfrage als Angebot. Allerdings wird auch davon ausgegangen, dass es Mitte des Jahres für Covestro enger werden wird, da BASF Ludwigshafen derzeit mit technischem Anlageproblem für das Kunststoffvorprodukt TDI kämpft. Beim chinesischen Konkurrenten Wanhua war 2016 eine MDI-Anlage explodiert, wodurch es ebenfalls zu Ausfällen kam. Aus diesem Grund profitiert Covestro von einer starken Nachfrage, die auch aus China stammt. Dadurch erzielte im Jahr der Konzern das größte Mengenwachstum in der Region.

Bayer kündigt vollständigen Ausstieg aus Covestro an

Im Vorjahr sank der Umsatz noch auf 11,9 Milliarden € um 1,5 %. Zu kämpfen hatte Covestro vor allem mit dem Währungsverlust, der sich negativ auf das Gesamtergebnis auswirkte. Aber auch die niedrigen Rohstoffpreise wirkten sich auf die rückläufigen Verkaufspreise negativ aus. Dann kam zum Jahresende die Trendwende und Covestro konnte Ende 2016 das erste Mal seit 2010 wieder die Preise erhöhen. So zog der Umsatz beispielsweise im vierten Quartal 2016 auf 3 Milliarden € um 7,8 % an. Um rund 52 % kletterte das bereinigte Betriebsergebnis auf 390 Millionen €. Dies war deutlich mehr, als die Analysten jemals erwartet hatten. Somit wurde das Konzernergebnis im Jahr 2016 auf 795 Millionen Euro verdoppelt.

Hiervon profitierten überwiegend die Aktionäre, zu denen auch die Konzernmutter Bayer zählte. Sie hatte Covestro 2015 an die Börse gebracht und hält derzeit etwa 64 % am Unternehmen. Nach diesem kräftigen Anstieg im Gewinn machen Anleger in Covestro Aktien kräftig Kasse. Zwar verloren die Aktien in der Vergangenheit etwas über 4 % und fielen damit auf 68,72 €, dies liegt aber dennoch deutlich über dem damaligen Ausgabepreis, der beim Börsengang bei 24 € lag. Wann sich Bayer tatsächlich aus dem Geschäft zurückziehen möchte, ist nicht ganz klar. Vorstandschef Thomas sagte dazu, dass Covestro dies vermutlich als Letzter erfahren würde.


Bildnachweis: © Covestro

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