KMU: Energieberatung für Industrie und Gewerbe

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Im besten Fall hat ein Unternehmen jede Menge Energie – wobei hier natürlich die Energie gemeint ist, die in das Erreichen der Unternehmensziele gesteckt werden sollte. Gleichzeitig muss Energie gespart werden, was sogar staatlich unterstützt wird. Wer weniger Strom verbraucht, spart Energie – dazu bedarf es nicht einmal einer Energieberatung. Eine solche Beratung wird aber nötig, wenn die versteckten Energieverschwender gefunden werden sollen oder wenn ein Unternehmen eine Förderung beantragen möchte.

Energieberatung in der Wirtschaft: Sparen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Bei einem Check des Energieverbrauchs stehen natürlich Heizung und Strom gleich an erster Stelle. Doch es geht bei der Beratung durch die Verbraucherzentrale nicht nur darum, energetische Schwachstellen der Heizung zu finden oder zu entdecken, dass ein altes Elektrogerät viel mehr Strom benötigt als ein neues Modell. In Unternehmen und in der Wirtschaft geht es vielmehr darum, eine Energieberatung hinsichtlich der Produktionsabläufe vorzunehmen: Wie lässt sich das Energiesparen am besten anpacken? Welche Energien werden an welcher Stelle verschwendet und wo gibt es Einsparpotenziale? Die Energieberatungsstellen haben oftmals erstaunliche Informationen parat, die sogar im Alltag einer Firma aus dem Mittelstand leicht umsetzbar sind.

So ist oft nicht bekannt, dass sich bei der Verwendung von Druckluft Energie sparen lässt. Selbst kleine Änderungen der Arbeitsabläufe in einem KMU lassen das Energiesparen zu. Wer die Beratungsangebote der Energieberatungsstellen nutzt, kann neben dem Erhalt von Informationen hinsichtlich des Sparens von Energie am Ende sogar Geld sparen.

Check durch die Beratung: Durchschnittliche Werte zum Energiesparen in KMU

Wie viel Energie Sie im Unternehmen sparen können, ist natürlich von der Art und Branche der Firma abhängig. Doch es gibt Durchschnittswerte zum Energiesparen in Deutschland, die bei dem einen oder anderen Check ausgewertet worden sind. So haben die Energieberatungsstellen ermittelt, dass bei der Beleuchtung für kleine und mittlere Unternehmen bis zu 70 Prozent Energie gespart werden können. Bei der Wärmeversorgung mit Erdgas oder anderen Energiequellen lassen sich rund 30 Prozent sparen. Der gleiche Durchschnittswert gilt für die Bereiche Kälte und Kühlung sowie Pumpensysteme und Motoren. Bei der Verwendung von Druckluft können bis zu 50 Prozent Energie gespart werden, bei der Lüftungsanlage immerhin noch 25 Prozent. Diese Informationen sind schon erstaunlich, zumal in vielen KMU zuerst an Strom, Heizung über Erdgas und Erdöl oder an eine bessere Wärmedämmung gedacht wird, wenn es um die Energieeffizienz geht. Die Energieberatungsstellen in Deutschland halten jedoch noch weitaus mehr Informationen parat, wobei auch beim BMWi oder bei der BAFA Fragen beantwortet werden und eine Beratung möglich ist. Hier kann übrigens auch gleich eine Förderung beantragt werden, wenn es um die energetische Sanierung im Unternehmen geht.

Energiesparen leicht gemacht: Allgemeine Hinweise für kleine und mittlere Unternehmen aus der Wirtschaft in Deutschland

Wer sich die genannten Durchschnittswerte einmal näher ansieht, erhält bereits einen guten Überblick über die Einsparpotenziale im eigenen Unternehmen. Die Verbraucherzentrale in der eigenen Stadt oder eine der diversen anderen Verbraucherzentralen geben überdies weitere Hinweise zum Energiesparen für den Mittelstand.

Zuerst einmal: Die Energieeffizienz ist nicht in jedem Unternehmen gleich und somit kann nicht jede Firma Umwelt und Unternehmenskasse gleichermaßen stark entlasten. Interessant dabei ist, dass das Statistische Bundesamt herausgefunden hat, dass kleine und mittlere Unternehmen viel mehr Energie pro Quadratmeter bzw. Mitarbeiter verbrauchen als große Firmen. Dies können auch die Verbraucherzentralen bzw. die Energieberatungsstellen bestätigen. Das bedeutet aber, dass sich in einem KMU besonders leicht Wege und Lösungen finden lassen, wie Energien eingespart werden können.

Energiesparen in der Wirtschaft: Mit der Energieberatung Defizite in der Wirtschaft abbauen

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren ganz besonders von der Energieberatung durch die Verbraucherzentralen. Hier erhalten sie eine qualifizierte Beratung zu allen Bereichen rund um das Sparen von Energien, um den Einsatz von Ökostrom und um die Verbesserung der Energieeffizienz. Informationen zu einer möglichen Förderung, zur Einhaltung der Richtlinie für eine gute Energieeffizienz sowie zum Schutz der Umwelt sind ebenfalls bei der Verbraucherzentrale zu bekommen.

Bei der Energieberatung geht es vorrangig darum, dass Potenziale zum Sparen von Energie aufgezeigt werden, wobei vorrangig die Bereiche Gebäude und Anlagen sowie das Nutzerverhalten betrachtet werden. Das BMWi richtet sich mit seiner Beratung vor allem an KMU und den gesamten Mittelstand. Eine Energieberatung ist aber nicht nur dann sinnvoll, wenn Informationen zur Energieeffizienz gegeben werden sollen, sondern auch dann, wenn es um die Umsetzung der aufgedeckten Potenziale geht. Klimaschutz und Sicherheit der Energien stehen hier ganz oben auf der Prioritätenliste und jedes Unternehmen kann seinen Teil dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten der Förderung.

Energieberatung im Mittelstand: Wer ist antragsberechtigt?

Neben dem BMWi ist auch die BAFA eine Anlaufstelle, wenn eine Energieberatung im Mittelstand gewünscht wird. Antragsberechtigt für eine Förderung sind kleine und mittlere Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft. Auch Angehörige der Freien Berufe, die ihren Sitz in Deutschland haben, können einen Antrag auf Förderung der Energieberatung stellen. Die Unternehmen müssen weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und der Jahresumsatz darf 50 Millionen Euro nicht überschreiten. Alternativ kann eine Jahresbilanzsumme von nicht mehr als 43 Millionen Euro angegeben werden. Wenn das Unternehmen aber als KMU gilt, jedoch schon eine Entlastung durch den Spitzenausgleich bekommt oder einen entsprechenden Antrag im letzten oder im laufenden Jahr gestellt hat, so besteht keine Antragsberechtigung zur Förderung der Energieberatung im Mittelstand.

Eine Förderung ist über die Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz KfW – möglich, wobei hier verschiedene Möglichkeiten der Förderung angeboten werden. Vor allem der Bereich der Energieeffizienz wird berücksichtigt und es werden diverse Investitionen (zum Beispiel beim Bauen und hier bei der Wärmedämmung) gefördert.

BMWi, BAFA und KfW offerieren zurzeit eine umfassende Beratung zu allen Fragen rund um das Sparen von Energien in der Wirtschaft des Mittelstands. Gerade Handwerk, Gewerbe, KMU und Dienstleister werden bei der Förderungsmaßnahme in Deutschland besonders berücksichtigt. Günstige Kredite werden ebenso vergeben wie Zuschüsse zur Förderung.

Energieeffizienz in KMU fördern: Maßnahmen der KfW für den Mittelstand

Verbraucherzentralen werden eine Firma an die KfW verweisen, wenn es um eine umfassende Energieberatung geht. Hier gibt es zum Beispiel das Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“, bei dem erstklassige Konditionen möglich sind. Der Jahreszins beträgt ab 1,0 Prozent und es werden gewerblich genutzte Gebäude gefördert, die nicht zum Wohnen bestimmt sind. Auch die Sanierung wird neben dem Bauen gefördert – die Höhe der Förderung richtet sich dabei nach der Energieeffizienz. Um hier als KMU oder Freiberufler gefördert zu werden, braucht nicht einmal die Umsatzgröße berücksichtigt zu werden. Entsprechende Beratungsangebote für KMU hält die Hausbank bereit. Dabei wird die Wirtschaft hier sehr umfassend gefördert, denn es wird nicht nur die Energieberatung selbst gefördert, sondern es geht auch um das Bauen energieeffizienter Gebäude, die nicht zum Wohnen bestimmt sind, sondern die gewerblich genutzt werden. Außerdem werden Maßnahmen zur Förderung und Umsetzung der Richtlinie für Energien bzw. deren Einsparmöglichkeiten unterstützt.

Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen: In der Wirtschaft nur mit Beratung

Verbraucherzentralen wissen das und verweisen auf die Richtlinie der KfW sowie des BMWi: Fördermittel für kleine und mittlere Unternehmen werden nur dann gewährt, wenn eine Energieberatung durchgeführt worden ist. Eine solche Beratung durch Energieberatungsstellen dokumentiert von öffentlicher Stelle, dass das Einsparpotenzial nachweisbar berechnet wurde und nicht auf ungefähren Annahmen basiert. Im Rahmen der Energieberatung wird ein Check durchgeführt, bei dem sich letzten Endes eine Übersicht über alle möglichen Einsparungen ergibt – das ist Punkt eins der möglichen Unterstützung, die – für ein Unternehmen der Wirtschaft spannen – in Euro ausgedrückt wird. Die Beratung selbst wird bis zu 80 Prozent gefördert, hier lässt sich der eine oder andere Euro sparen. Fragen beantwortet diesbezüglich die Verbraucherzentrale oder das BMWi.

Außerdem wird bei der Beratung rund um den Verbrauch und die Einsparung von Energie ein Maßnahmenkatalog erstellt, der die Basis für Änderungen in der Firma darstellt. Ob es nun um die Bereiche Bauen, Wohnen und Sanierung oder um andere Einsparmöglichkeiten in der Wirtschaft geht, ist dabei nicht relevant. Bei der Beratung wird zudem die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Maßnahmen berechnet und es geht um individuelle Abschreibungen. Fragen rund um Fördermittel, die Einhaltung der Richtlinie für Ökostrom oder rund um das energieeffiziente Bauen werden ebenfalls beantwortet. Ein Teil dieser Fragen kann im Rahmen der Beratung durch die Verbraucherzentrale berücksichtigt werden, gerade der Check von Strom bzw. dessen Verbrauch oder eine Übersicht für die jeweils gültige Richtlinie für eine Firma kann hier gegeben werden.

Energie einsparen und die Umwelt schützen: Zuerst den Check beantragen

Wer die Umwelt schützen möchte und gleichzeitig den einen oder anderen Euro mit seinem Unternehmen einsparen will, muss auf den Punkt der Energie setzen. Hier kommt zuerst Strom ins Spiel: Der Wechsel auf Ökostrom ist ganz einfach! Damit lässt sich auf jeden Fall die Umwelt schützen, in Euro wird sich der Wechsel aber wahrscheinlich nicht äußern. Denn auch die Anbieter, die auf grünen Strom setzen, sind nicht wirklich günstig. Bauen Sie daher eher darauf, einen Check zum Sparen von Energie durchführen zu lassen. Dies wiederum mag Sie ein paar Euro kosten, gleichzeitig ergeben sich damit aber so hohe Einsparpotenziale, dass sich die Ausgaben schon bald wieder amortisiert haben. Ein Berater erstellt die bereits erwähnte Übersicht über den derzeitigen Stand in der Firma und gibt einen Ablaufplan heraus. Daraus lassen sich Sanierungen, Maßnahmen beim Bauen und andere Möglichkeiten zum Einsparen von Energie ablesen. Dieser Check muss beantragt werden – die BAFA kann entsprechende Hinweise auf geförderte Berater geben.


Bildnachweis: © pixabay.com – nafets

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