Hannover Messe 2017: Wittenstein präsentiert nanopräzise Messtechnik

0

Die Wittenstein SE produziert mechatronische Antriebstechnik. Auf der Hannover Messe 2017 stellt eine 100%ige Tochter des Unternehmens, die attocube systems AG erstmals einen industrietauglichen Nanosensor vor und markiert damit auch den Eintritt von Wittenstein in die Messtechnik.

Neuartiger interferometrischer Sensor

Der Messsensor IDS3010 ist ein berührungslos arbeitender interferometrischer Sensor, der eine Auflösung im Sub-Nanometerbereich erreicht. Interferometrie ist eine weit verbreitete Messmethode in der Physik, die auf der Überlagerung von Wellen in einem geeigneten Messinstrument basiert. Das einfachste Interferometer ist eine Sammellinse. Vom Objekt kommendes Licht wird von allen Stellen der Linse auf den Bildpunkt in der Brennebene gelenkt und damit zur Überlagerung oder Interferenz gebracht. Ebenso stellt jedes Teleskop ein Interferometer dar, deren Interferogramm die mit ihm aufgenommenen Bilder sind. So erreicht man eine größere Auflösung der beobachteten Objekte, also detailreichere Bilder.

Interferometrie kann mit Wellen jeder Art betrieben werden. In industriellen Anwendungen wird sie für hochpräzise Messungen genutzt.

Der IDS3010 kann bei einer Messbandbreite von 10 MHz Objekte in bis zu 3 Achsen mit einer Geschwindigkeit von 2 Metern pro Sekunde gleichzeitig verfolgen. Bei Arbeitsabständen von bis zu fünf Metern erreicht der Sensor eine Positionsauflösung von 10-12 Metern. Nach Mitteilung der Wittenstein SE ermöglicht der Sensor Messgenauigkeiten, die im industriellen Umfeld bisher nicht erreicht wurden.

Breites Aufgabenspektrum

Eingesetzt werden kann der Sensor für ein breites Aufgabenspektrum Das kann die Kalibrierung von Werkzeug- und Koordinatenmessmaschinen sein, die Vibrationsmessung von Fertigungsanlagen, oder extrem genaue In-Line-Prozesskontrollen und Verstelltechnik, aber auch Rundlaufmessungen von Motor-, Kurbel- und Nockenwellen. Auch die Überwachung von Pick-and-place- Anwendungen in der Robotik, wie sie beispielsweise in der Halbleiterindustrie üblich sind. Der Sensor funktioniert auch unter extremen Bedingungen, wie hohen oder sehr niedrigen Temperaturen, Strahlungsbelastung oder Ultrahochvakuum.

Als Zielmärkte sieht Wittenstein den Maschinenbau sowie die Mikrofertigungstechnik und die Halbleiterindustrie.


Bildnachweis: © Wittenstein SE

Über den Autor

Mein Beruf ist das Schreiben; ich arbeite als freier Journalist, Texter und Buchautor. Das reicht für Leben und Modellbau, also auch für das eigentliche Leben. Beruflich wie als Modellbauer interessiert mich die Luftfahrt, speziell die der großen Luftfahrtländer. Hauptantriebskräfte: Neugier, Kaffee und ein guter Witz.

Lassen Sie eine Antwort hier