DMOZ & Co: diese drei Verzeichnisse sind die Lieblinge der Suchmaschinen

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Im Internet nach einem Produkten oder speziellem Wissen zu suchen, ist heutzutage völlig normal. In den entsprechenden Webverzeichnissen wie dem DMOZ finden sich Adressen, Kontaktdaten und Ansprechpartner, wenn eine bestimmte Leistung benötigt oder eine Ware gebraucht wird. Die einzelnen Verzeichnisse unterscheiden sich dabei stark nach der Art ihrer Datensammlung. Während die einen als Lexikon angelegt sind, sind die anderen Branchenbücher, mithilfe derer ein Unternehmen gefunden werden kann.

Ist ein Eintrag im DMOZ wirklich nötig?

Der Eintrag in gängige Branchenverzeichnisse ist für alle die Unternehmen zu empfehlen, die Kunden akquirieren oder ihren Kundenbestand über aktuelle Neuerungen auf dem Laufenden halten wollen. Wer darauf setzt, unter bestimmten Begriffen gefunden zu werden, sollte seine Homepage im Sinne der Suchmaschinenoptimierung gestalten. Des Weiteren sollte der Eintrag in einem einschlägigen Webverzeichnis vorgenommen werden. Der Grund dafür ist ganz einfach: Das Internet ist groß und weitläufig und wer nicht unter „ferner liefen“ erscheinen, sondern ganz oben stehen möchte, muss sich mit der SEO vertraut machen. Dazu kommt, dass die Auswahl des Webverzeichnisses gezielt getroffen werden sollte. In dem Fall heißt es nicht, dass viel auch viel hilft. Vielmehr muss die Branche passen und es sollte klar sein, dass die gewünschte Zielgruppe sich auch im Internet Informationen zum Unternehmen einholt. Doch welche sind eigentlich die gängigen Webverzeichnisse?

Die wichtigsten Verzeichnisse aus Sicht von Google & Co.

Das Verzeichnis DMOZ

Das wohl wichtigste Verzeichnis nennt sich Open Directory Project und wird auch als DMOZ (Directory Mozilla) bezeichnet. Es ist das größte Verzeichnis, welches nicht automatisch von Computern, sondern von Menschen aktualisiert und mit Inhalten versorgt wird. Die Inhalte hier sind frei, wobei ehrenamtliche Editoren und Redakteure an den Einträgen arbeiten.

Ende Januar 2014 waren im DMOZ mehr als 4,2 Millionen Einträge vorhanden, wobei der deutschsprachige Teil des Katalogs rund ein Achtel davon umfasste. Die Einträge werden in verschiedene Kategorien unterteilt, die Anzahl der eingetragenen Seiten erfolgt in Echtzeit. Die Richtlinien für die Aufnahme von Einträgen sind öffentlich zugänglich, außerdem gibt es einige Seiten, auf denen Informationen zu sinnvollen Ergänzungen der Beiträge zu finden sind.

Die Inhalte dieses Verzeichnisses sind öffentlich zugänglich und können kostenfrei genutzt werden. Außerdem gibt es ein Nutzungsrecht, welches ebenfalls kostenfrei ist. Mit diesem Recht können die Einträge auch weiter verbreitet werden. Zudem ist eine teilweise oder gänzliche Veröffentlichung der Beiträge möglich. Die Daten werden dafür im RDF-Format zur Verfügung gestellt und können ganz einfach heruntergeladen werden. Bei der Weiterverarbeitung der Einträge und Daten müssen die Lizenzbedingungen eingehalten werden. So ist es vorgeschrieben, eine Quellenangabe zu tätigen und auf die Bewerbung für eine Mitarbeit im Projekt hinzuweisen. Bis 2011 wurde dies unter anderem auch von Google genutzt.

Die Editoren bei DMOZ bezeichnen sich selbst als Redakteure, wobei diese immer nur für einzelne Bereiche des Projekts zuständig sind. Es wird größter Wert darauf gelegt, dass möglichst viele verschiedene Redakteure in einem Bereich tätig sind, wobei eine gewisse Spezial- und Fachkenntnis vorausgesetzt wird. Die Redakteure erstellen aber nicht nur selbst neue Beiträge, sondern arbeiten an dem gesamten Verzeichnis mit. Sie verschieben Beiträge in andere Kategorien oder aktualisieren Kommentare und weitere Einträge. Die Mitarbeit am Projekt ist weder verpflichtend noch an eine bestimmte Zeit gebunden.

Bellnet als ältestes Webverzeichnis

Innerhalb Deutschlands stellt Bellnet das älteste Verzeichnis dar, welches redaktionell bearbeitet wird. Der Betreiber des Webkatalogs ist die International Consulting and Marketing Group, Inc. aus Florida. Einst fing hier alles mit einer Sammlung von verschiedenen Links an, die zu Webseiten aus Deutschland führten. Bereits im Juni 1995 entstand der Webkatalog Bellnet.

Bellnet war ein Vorreiter auf dem Gebiet des Katalogisierens von Webseiten. Diese wurden bereits frühzeitig nach diversen Gesichtspunkten eingeteilt. So wurden sie nach regionalen Aspekten ebenso unterschieden wie nach der Sachkategorie. Der Webkatalog von Bellnet ist sehr umfangreich und besitzt über 400.000 Einträge, die durch Redakteure bearbeitet werden. Insgesamt gibt es über 15.000 Kategorien.

Allesklar.de

Hierbei handelt es sich um den größten deutschen Webkatalog, der sich auf die Einträge von Firmen spezialisiert hat. Es gibt verschiedene Eintragsvarianten und Profile, die angelegt werden können. So kann sich der Eintragende in eine Kategorie einordnen wie zum Beispiel „Gesellschaft und Politik“, „Bauen und Wohnen“ oder „Immobilienmakler und Vermittler“.

Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass es sich nicht nur um Einträge handelt, die von gewerblichen Unternehmen stammen. So sind auch Behörden und Einrichtungen verzeichnet wie beispielsweise das Bundesministerium für Gesundheit. Eine kurze Beschreibung zu den einzelnen Einträgen ist ebenso zu finden wie der Link auf die Internetseite. Außerdem erfolgt eine Eintragung auf den Seiten von „meinestadt.de“. Eintragende haben so eine größere Chance, tatsächlich gefunden zu werden.

Verzeichnisse in den Suchmaschinen

Gut gefüllte Webkataloge sind in den Suchmaschinen besonders beliebt und werden weit oben angezeigt. So werden gerade Kombinationen von Firmenname und Stadt bei Google auf bestimmte Verzeichnisse geführt. Für den Suchenden bedeutet das, dass er einfach auf den Link klicken kann und direkt die gewünschten Informationen erhält. Dabei ist es ein Unterschied, ob nach Firmen- oder Privatadressen gesucht wird. Der Grund: Für Firmenadressen gibt es eigene Webverzeichnisse, die Daten sind aber in der Onlineausgabe des Telefonbuchs oder bei den Gelben Seiten zu finden. Die beiden letztgenannten Verzeichnisse stehen auch Privatpersonen offen, diese wiederum tragen sich aber nicht bei Unternehmensverzeichnissen ein. Insofern bleibt trotz der Fülle der Daten, Links und Adressen der Überblick gewahrt.

Oftmals zeigen Google und Co. die Webverzeichnisse sogar noch vor den Links zur Homepage des betreffenden Unternehmens an. Dies liegt vor allem in der Suchmaschinenoptimierung begründet: Viele Webverzeichnisse sind im Hinblick auf die SEO deutlich besser bearbeitet worden und werden durch Redakteure immer wieder entsprechend angepasst. Bei vielen Unternehmenswebseiten ist das nicht der Fall, daher sind die Webkataloge nicht selten beliebter und erscheinen in der Ergebnisliste der Suchmaschinen weiter oben.

Aufgaben und Funktionen der Webkataloge

Zuletzt noch einmal ein Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Funktionen, die ein Webverzeichnis erfüllen muss. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, Adressen und Informationen zu sammeln. Diese Informationen werden katalogisiert, wobei neben den kompletten Webseiten auch einzelne Dokumente in die Katalogisierung einbezogen werden. Insofern stellt das Webverzeichnis eine Art Bibliothek dar. Darüber hinaus werden aber weitere Informationen gegeben. So finden sich zum Beispiel Querverweise zu ähnlichen Themen bzw. zu gleichen Themen, die in anderen Sprachen behandelt werden. Sehr hilfreich ist dabei die Suchfunktion, denn mithilfe dieser kann das gesamte Verzeichnis nach einem Thema durchsucht werden.

Die Webverzeichnisse, die nach wie vor von Menschenhand gepflegt werden, sind zwar weniger umfangreich als die Kataloge, die von Suchmaschinen automatisch erstellt werden. Sie erreichen aber eine deutlich höhere Qualität und sind oft aktueller. Dies ist allerdings von der Professionalität der Redaktion abhängig.


Bildnachweis: © unsplash.com – Ilya

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

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